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Einen Fototermin mit einem Gitarristen und Komponisten morgens um 08.30 Uhr anzusetzen, ist eigentlich keine gute Idee. Für Sandro Jordan scheint das aber kein Problem zu sein. Pünktlich und ausgeschlafen trifft er in der Briger Altstadt ein. „Es stimmt schon, als Musiker muss man manchmal den Wach- und Schlafrhythmus den produktiven Phasen anpassen“, sagt Sandro Jordan mit einem Augenzwinkern. Um gleich anzufügen, dass er sich zurzeit aber dem Rhythmus der Hochschule der Künste in Zürich fügen müsse, an der er das Studium für Jazz-Gitarre absolviert.
Es ist noch gar nicht so lange her, da weilte der 24-Jährige in Los Angeles und besuchte dort das "GIT, guitar institute of technology" in Hollywood CA. (Inzwischen nennt sich das Institut "MI, Musicians Institute"). Eine Zeit, die ihn geprägt hat. Der Wechsel von der Kleinstadt in eine Millionenstadt bedeutete für ihn, ein völlig neues Lebensgefühl kennen zu lernen. Den Austausch mit Musikern aus aller Welt erlebte er als inspirierend und von den Dozenten des Musicians Institute, eine der führenden Ausbildungsstätten für zeitgenössische Musik, konnte der Briger einiges mit auf seinen musikalischen Weg nehmen.
„Komponieren und musizieren bedeutet nicht nur Noten aneinanderzureihen. Wer gute Musik schreiben oder spielen will, sollte auch etwas erlebt haben“, sagt Sandro Jordan. Idealerweise könne er den Zuhörern etwas aus seinem Erfahrungsschatz vermitteln, das sie in ihren persönlichen Kontext einfügen können. Mit grosser Ernsthaftigkeit spricht er darüber, was Musik für ihn bedeutet. „Musik ist für mich eine Möglichkeit, Eindrücke und Gefühle in einer neuen Ebene darzustellen und Interpretationsspielraum zu schaffen.“ Und ganz bescheiden fügt er an: „Mein Gitarrenspiel ist nur ein kläglicher Versuch, das auszudrücken, was Musik sein kann.“ Da bleibt nur anzumerken, dass einem alle möglichen Adjektive einfallen, wenn man Sandro Jordan beim Spielen zuhört. „Kläglich“ gehört bestimmt nicht dazu.
Der Briger komponiert und arrangiert regelmässig Songs für die Rock Bands „Wilcox“, „the Genepy“ und „Blo&om“ mit denen er in der ganzen Schweiz auf der Bühne steht. Aber nicht nur. Nachdem er schon einige Soundtracks und Werbe-Jingles geschrieben hatte, bot sich ihm die Gelegenheit Musik für ein Smartphone-Spiel zu komponieren. „Das stellte sich als aufwendiger heraus, als ich zu Beginn gedacht hatte“, gibt Sandro Jordan unumwunden zu. Ganze 19 Tracks waren nötig, um den „Hungry Rabbit“ durch alle Levels zu begleiten. Tracks, die sich zum „Loopen“, also für Endlosschleifen, eignen. „Die Musik für virtuelle Spiele muss einen ganz eigenen Spannungsbogen aufweisen, der die Spieler animiert weiterzuspielen“, erklärt der talentierte Tüftler die Tücken der Game-Kompositionen.
Spricht man Sandro Jordan auf seine Zukunft an, lässt er einiges offen. „Ich möchte kreativ und mein eigener Herr und Meister sein“, betont der talentierte Musiker. Unabhängigkeit sei ihm wichtig. Am liebsten würde er seinen Lebensunterhalt mit Auftragskompositionen für Bands, Filme und Computer-Spiele verdienen und nebenbei mit seinen Bands auf der Bühne stehen. Denn eines ist für ihn klar: "Eigenkompositionen vor Publikum zu spielen, ist das Grösste."
Erschienen: September 2015
Text: Nathalie Benelli
Fotos: © Valérie Giger
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