PRISM zielt darauf ab, die Entwicklung der Kreativ- und Kulturwirtschaft im Wallis anzuregen, zu unterstützen und zu stärken, um ihre wirtschaftlichen Auswirkungen und Erfolge zu vervielfachen....
Entdecke das neue Künstlerportrait des Zauberers Lionel Dellberg!
"Die Leute machen natürlich oft den Witz, du kannst ja zaubern, du kannst alles machen. Aber das ist leider nicht so. Zaubern benötigt sehr viel Übung. Das heisst, ich muss sehr viel darauf hinarbeiten. Man muss auch immer jonglieren mit dem Familienleben, mit den Kollegen, mit dem, was ich auf der Bühne mache. Das muss ich alles unter einen Hut bringen."
"Beim Zaubern oder Kunst allgemein gilt oft das Eisbergsystem. Das heisst, die Spitze schaut raus. Es ist das, was die Leute sehen. Die ganze Vorbereitung liegt für die Leute im Dunkeln, obwohl dies den Hauptanteil bildet. Ich würde sagen, dass ich 90-95% der Zeit mit Konzeptualisierung, Schreiben und Üben verbringe. Ein ganz kleiner Teil ist effektiv sichtbar für die Leute.
Der grosse Vorteil bei der Zauberei ist, dass ich sehr flexibel bin. Ich habe vor allem die Auftritte als Fixpunkte. Die Vorbereitung nimmt extrem viel Zeit in Anspruch, aber ich kann das trotzdem flexibel aufteilen. Und so habe ich auch die Möglichkeit, beispielsweise an einem Dienstag- oder Donnerstagmorgen die Kinder zu betreuen."
"Mein Ziel, mein Anspruch ist es immer, die Leute zu verzaubern, das ist klar. Aber vor allem auch noch viel mehr, sie zu unterhalten und wenn es klappt, sie zu berühren. Ich versuche immer einen Zaubertrick auszuwählen oder selbst zu kreieren, der für die Menschen eine gewisse Alltagsrelevanz hat. Das heisst, wobei sich die Leute denken würden, wenn ich zaubern könnte, wäre das etwas, was ich gerne machen würde.
Stichwort. Der mit Abstand bekannteste Effekt, den ich bis jetzt entwickelte, ist der Effekt mit dem Milchbeutel. Das heisst, einen Milchbeutel zu nehmen und ganz verschiedene Getränke auszuschenken."
"Das schönste für mich am Beruf als Zauberer ist die Emotion des Nichtverstehens, des Verzaubert-Sein, das ich mit den Leuten teilen will. Wenn ich merke, dass es bei den Menschen ankommt, dann wirkt dies auf mich zurück. Die Interaktion bei der Zauberei ist für mich das schönste!
Die grösste Herausforderung bei einem Zauberer ist es, immer wieder neue Ideen zu finden und etwas Neues zu erarbeiten. Das ist es, was herausfordernd ist. Dies ist nicht immer gleich. Es ist eine Wellenbewegung. Zum Teil ist man auf einem Hoch und hat sehr viele gute Ideen und manchmal ist dem nicht so. In dem Moment, an dem man nicht so viele gute Ideen selbst entwickelt, kann es schwierig sein, wenn man dann in gewisser Weise einen Talboden durchschreitet. Das kann geschehen, geschieht jedem Künstler, zum Glück ist dies bei mir nicht so oft vorgekommen."
"Mit einem Auftritt bin ich zufrieden, wenn ich merke, dass die Leute zufrieden sind. Weil Zauberei funktioniert nicht, wenn du vor einer Wand spielst. Die Idee der vierten Wand, die es beim Theater als Konzept gibt, funktioniert bei der Zauberei nicht, weil es gibt immer eine Interaktion. Ich kann höchstens etwas anbieten, das die Leute potenziell verzaubert, aber die Zauberei entsteht mit dem Publikum selbst. Und wenn ich merke, dass die Zauberei angekommen ist, dann habe ich das Gefühl, dass ich einen guten Auftritt gemacht habe."
"In Zukunft will ich noch ein grösseres Publikum erreichen. Weiter möchte ich in der Deutsch- und Westschweiz auftreten. Das ist teilweise eine schwierige Sache, weil das ein grosser Spagat bedeutet. Ich will diese zwei Dinge weiterhin tun. Auf Ende 2024 mache ich ein neues Stück. Mit einer Premiere Ende Jahr. Mit diesem Stück gehe ich wieder auf Tournee. Das ist mein nächstes grosses Ziel."
Künstler: Lionel Dellberg
Interview: Valentin Zimmermann / Kultur Wallis
Video: Alexandre Bugnon societe-ecran media
Editing: David Gross societe-ecran media
Bilder: ©Kultur Wallis | Alexandre Bugnon / societe-ecran media
Die Vielfalt der Walliser Natur schlägt sich auch in der Vielfalt der Walliser Kulturlandschaft nieder. Dies ist auf die beseelte Arbeit der Walliserkunstschaffenden in den verschiedensten Kunstsparten zurückzuführen. Die Künstlerporträts zeigen das Werken und Leben dieser Persönlichkeiten.
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