Lust auf auf ein einzigartiges Kulturerlebnis im Wallis?

Das vielfältige Kulturangebot im Wallis reicht von jahrtausende altem Kulturerbe bis zu zeitgenössischer Kunst in allen Variationen. In der Kultur Agenda kommt jeder auf seinen Geschmack!

Ich suche ein Kulturerlebnis …

Im Rampenlicht

Konzertsaison 24/25

Die Walliser Konzerthäuser servieren dir auch in der neuen Saison 2024/2025 wieder ein wahnsinns Programm! Sie bieten dir eine Reise durch die verschiedensten Musikstile mit einer atemberaubenden...

Mehr dazuMehr dazu

Breaking News

Mehr News

Wie werde ich als professionelle Kulturschaffende anerkannt?

Dieses Merkblatt legt die allgemeinen und spezifischen Kriterien fest, die es für verschiedene Bereiche erlauben, eine Person als „professionelle Kulturschaffende“ anzuerkennen. Ein Fachwörterverzeichnis erklärt ausserdem den Gebrauch von wichtigen Ausdrücken.

Weitere Fragen?

Die Professionalitätskriterien

Kontakt

Kultur Wallis
Rue de Lausanne 45
CH-1950 Sitten
+41 (0)27 606 45 69
info@kulturwallis.ch

Newsletter abonnieren
Tätigkeitsbericht 2022-2023Tätigkeitsbericht 2022-2023

Tätigkeitsbericht 2022-2023

Für eine pluralistische Erzählung der Geschichte

Mélanie Roh, Co-Präsidentin Vereinigung der Walliser Museen, erklärt uns, warum lokale Museen wichtig sind

Blog: Mélanie Roh

Voyage à travers le paysage muséal valaisan - © AVM

"Zu den über das ganze Kantonsgebiet verteilten Mitgliedern der 1981 gegründeten Vereinigung der Walliser Museen (VWM) zählen rund 90 Museen, Ausstellungszentren und Vereine zur Erhaltung des Kulturerbes.

Entsprechend der Walliser Museumslandschaft, die sich infolge des sozioökonomischen Wandels des Kantons ab den 1960er-Jahren stark entwickelte [1], sind die meisten unserer Mitglieder lokale Museen und Institutionen, die sich dem Erhalt des Kulturerbes einer Region oder eines Tals verschrieben haben."

[1] Für eine vertiefte Einsicht in die Geschichte der Walliser Museen empfehle ich Ihnen das 2021 unter der Leitung der VWM herausgegebene Buch «Reise durch die Walliser Museumslandschaft».

Musée de Saxon - © David Liso

"Die lokalen Museen spielen als Hort des mündlich überlieferten kollektiven Gedächtnisses eine wesentliche Rolle. Hier werden die erfahrenen Geschichten, erzählt von den gesammelten Objekten selbst, bewahrt und vermittelt. Die Sammlungen bestehen dabei grösstenteils aus Gegenständen aus der vorindustriellen Alpwirtschaftsgesellschaft und scheinen auf den ersten Blick kaum einzigartig.

Jedoch ist es meiner Meinung nach genau dieses Erbe, das es zu entdecken und hinterfragen lohnt. An der obersten Schicht kratzen, über die ursprüngliche Funktion des Gegenstands hinausblicken, Erinnerungen zum Vorschein bringen und das Unmerkliche berühren – das sind die Dinge, mit denen die Sammlungen der lokalen Museen zu begeistern wissen."

Maison des Glaciers - © Olivier Lovey

"Die in der Gemeinschaft verankerten lokalen Museen stehen in enger Beziehung zur Bevölkerung und haben damit das Potenzial, verschiedenen Stimmen Gehör zu verschaffen – den Stimmen von Randgruppen, «kleinen Leuten», der Bevölkerung in ihrer ganzen Heterogenität. Das macht sie zu Hütern einer pluralistischen Erinnerung, die im Einklang oder parallel zur allgemeinen Geschichte erzählt wird [2]."

[2] Mehr zu diesem Thema im Beitrag «Musées sauvages ou : pourquoi crée-t-on des musées ?» («Wilde Museen: Warum machen Menschen Museen?») von Angela Jannelli in Musée sauvage. Habiter la collection, Le Musée de Bagnes, Edition Infolio, 2022. Darin wird das Potenzial lokaler Museen als Vermittler von singulärem Wissen erörtert.

Musée de Fully - Savoir faire alpin et hydroéléctricité

"Leider verfügen die meisten dieser lokalen Einrichtungen nur über geringe finanzielle und fachliche Ressourcen. Der Grossteil der Arbeit in diesen Museen geschieht ehrenamtlich [3]. Deshalb können die Aufgaben, die in einem Museumsbetrieb anfallen, nur bedingt bewältigt werden oder – noch schlimmer – die Einrichtungen sehen sich gezwungen, ihre Türen zu schliessen. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, diese zeitaufwendige und anspruchsvolle Arbeit anzuerkennen und damit diesen Einrichtungen einen festen Platz in der Museumslandschaft zuzugestehen."

[3] Mehr zu diesem Thema im Beitrag «Analyse der Museumslandschaft des Wallis» von Romaric Thiévent und Mathias Rota in Hefte der Kulturbeobachtungsstelle – Wallis, Nr. 6.

Musée d'Evolène - © David Zuber

"Selbstverständlich lehne ich die wissenschaftliche Praxis und die museale Berufsethik der grossen Institutionen nicht ab, die genauso wichtiges Wissen erforschen und vermitteln. Ich plädiere aber für eine bessere Anerkennung der lokalen Einrichtungen, um die verschiedenen Kommunikationsgefässe auch mit einem anderen, eher empirischen als theoretischen Wissen befüllen zu können – damit der Öffentlichkeit ein reiches und mannigfaltig vermitteltes Kulturerbe geboten wird, das sich auch in der Vielfalt der Walliser Museumslandschaft widerspiegelt."

Veröffentlicht: 23.2.2023

Autorin
Mélanie Roh, Co-Präsidentin Vereinigung der Walliser Museen