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Gärten voller Illusionen
Die Bilder der Malerin Denise Eyer-Oggier enthalten naturalistische Elemente – ein Berg, ein Teich, eine Landschaft, wobei jedoch der perspektivische Blick in die Tiefe immer wieder bewusst abgeblockt wird. Es sind erzählerische Elemente, die dem Betrachtenden Hinweise zur Interpretation zu geben scheinen und ihn auffordern, das Bild für sich zu lesen. Flüssig gemalte, bewegte Farbflächen, die ohne Konturen ineinander übergehen oder sich wolkig überlagern, stehen zueinander im Gleichgewicht und bilden den pulsierenden, mehrschichtigen Hintergrund ihrer Gemälde.
Auf der formalen Ebene sind es die auffallenden Kontraste, welche die Harmonie im Bild immer wieder aufbrechen: Hell und dunkel, scharfe und verschwommene Passagen, aber auch bewusst komplementärgesetzte Farbtupfer oder in die Farbe gekritzelte Worte. (Steffan Biffiger)
Denise Eyer-Oggier ist 1956 in Naters geboren. Von 1973 – 1974 absolvierte sie die Ecole cantonale des Beaux-Arts in Sitten. Anschliessend liess sie sich bei der Mengis Druck und Verlag AG in Visp und an der Schule für Gestaltung in Bern zur Grafikerin ausbilden. 1979 konnte sie das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Grafikerin entgegennehmen.
Denise Eyer-Oggier arbeitet als Grafikerin und freischaffende Künstlerin in ihrem Atelier in Brig.
Die Künstlerin unterrichtet Zeichnen und Malen an verschiedenen Institutionen im Wallis. Sie ist Mitglied der Berufsverbände Swiss Graphic Designers (SDG) und visarte oberwallis.
Dezember 2012
Kontakt
E-Mail: denise@eyer-oggier.ch
Link zur Homepage: www.eyer-oggier.ch
Elf Fragen - elf Antworten
Was war Ihr erster Gedanke heute Morgen?
Schöne Wolkenstimmung und kein Regen – ich gehe joggen.
Was wollten Sie als Kind werden?
Balletttänzerin und Kunstmalerin
Was sind Sie geworden?
Bildende Künstlerin-Graphikerin und Erwachsenenbildnerin
Stört Sie Ihr alltägliches Leben bei Ihrer Kunst?
Oft habe ich das Gefühl allem hinterherzuhinken.
Hat Sie das Wallis als Künstler/in geprägt?
Ja sehr. Hier möchte ich gerne einen Text von mir zitieren, welche meine Beziehung zur Natur und zu den Bergen, zeigen:
Zeitpendeln
zottiges Bärenfell an den Hängen, Umbra, Ocker, Schiefer die Klangfarben jenseits des Sommers. Zeitpendeln. Puderbeschneit Winterahnung.
Welche Gedichtzeilen kennen Sie auswendig?
Du darfst mich getrost
mit Schnee bewirten
sooft ich Schulter an Schulter
mit dem Maulbeerbaum schritt durch den Sommer,
schrie sein jüngstes
Blatt.
Paul Celan
Sind Sie Tag- oder Nachtträumerin?
Intensive Tag-und Nachtträumerin
Wofür haben Sie nie Zeit?
Für eine Auszeit
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, würden Sie?
Gerne für eine längere Zeit in einem Berberdorf im Atlas arbeiten.
Welche Frage würden Sie gerne beantworten?
In seinem Gedicht „Der Würfelspieler“ greift Mahmoud Darwish viele Fragen über das Schicksal und das Leben auf. Ich kann mich sehr gut darin identifizieren.
Leben und Dasein ist das ein Spiel des Zufalls?
Und wie lautet Ihre Antwort dazu?
Diese Frage evoziert in mir tausenderlei Möglichkeiten. So fantasiere ich mir in Orten, welche mir gefallen, konjunktive Daseinsformen zusammen.
Berufliches
Berufsbezeichnung
Bildende Künstlerin/Graphikerin visarte wallis/SGD Swiss Graphic Designers
Ausbildung
1973-1974 Ecole des Beaux-Arts, Sion
1974 – 1978 Graphiker Ausbildung Mengis Druck und Verlag, Schule für Gestaltung, Bern
Stichworte zum Kulturschaffen
Malerei, Zeichnungen, Photographie, Webdesign
Muttersprache
Deutsch
Weitere Sprachen
Französisch, dann Kenntnisse abnehmend laut Reihenfolge; Englisch, Arabisch
Geburtsjahr
1956
Erschienen: Dezember 2012
Text: Nathalie Benelli
Fotos: © Aline Fournier