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Wie werde ich als professionelle Kulturschaffende anerkannt?

Dieses Merkblatt legt die allgemeinen und spezifischen Kriterien fest, die es für verschiedene Bereiche erlauben, eine Person als „professionelle Kulturschaffende“ anzuerkennen. Ein Fachwörterverzeichnis erklärt ausserdem den Gebrauch von wichtigen Ausdrücken.

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Die Professionalitätskriterien

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Nicolas Steiner

KdK Trailer

Momentaufnahmen für die Ewigkeit

Der 1984 in Sitten geborene Nicolas Steiner wuchs in Turtmann auf und absolvierte seine Matura am Kollegium «Spiritus Sanctus» in Brig. Bevor er 2003 erstmals als Schauspieler im Kinofilm «Achtung, fertig, Charlie» (Regie: Mike Eschmann, Produktion: Zodiac Pictures) zu sehen war, spielte er als Schlagzeuger in verschiedenen Bands. Obwohl «Achtung, fertig, Charlie» zu den erfolgreichsten Schweizer Kinofilmen gehört, entschied sich Nicolas Steiner fortan hinter der Kamera zu stehen. Er  schrieb sich am European Film College in Ebeltoft (Dänemark) ein und studierte ab 2007 an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Der Filmemacher erhielt 2009 an den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur mit «Ich bin’s Helmut» den Preis für den besten Schweizer Kurzfilm. Der Film wurde zudem nominiert für den besten deutschen Kurzfilmpreis 2010 sowie für den internationalen Grand Prix am grössten asiatischen Kurzfilmfestival in Tokyo 2011.  «Ich bin’s Helmut» wurde in die Vorselektion (15er Shortlist) für die Oscars 2011 aufgenommen. 2010 holte er sich mit demselben Kurzspielfilm am 22. Filmfest Dresden den Filmförderpreis der Kunstministerin. Sein Dokumentarfilm «Kampf der Königinnen» wurde an verschiedenen internationalen Filmfestivals, darunter die Berlinale 2011, gezeigt und wurde mehrfach preisgekrönt. Nicolas Steiner war von Herbst 2010 bis Sommer 2011 als Fulbright-Stipendiat am San Francisco Art Institute. Zurzeit ist er wieder an der Filmakademie Baden-Württemberg und stellt sein Diplomprojekt "Above and Below" als anendfüllenden Kinodokumentarfilm fertig. 2013 wird er seine Ausbildung an der Filmakademie abschliessen.
Februar 2013

Kontakt

www.steinernicolas.com
www.battleofthequeens.com
www.kampfderkoeniginnen.ch

 

Elf Fragen - elf Antworten

Was war Ihr erster Gedanke heute Morgen?
„Und de mal friänär ins Näscht...“.

Was wollten Sie als Kind werden?
Gemeindearbeiter, Schauspieler, Ein-Mann-Sitz-Helikopterpilot

Was sind Sie geworden?
Gemeindearbeiter (Totengräber) im Sommerjob, Laienschauspieler beim ersten Gehversuch im Filmgeschäft und jetzt Regisseur.

Stört Sie Ihr alltägliches Leben bei Ihrer Kunst?
Überhaupt nicht. Meine Arbeit beeinflusst und steuert oft mein alltägliches Leben. Im Positiven wie im Negativen.

Hat Sie das Wallis als Künstler/in geprägt?
Auf jeden Fall. Ich habe die ersten 21 Jahre meines Lebens im Wallis verbracht und bei meiner ersten Filmerfahrung „den Walliser“ gespielt. Meine letzten zwei Filme („Kampf der Königinnen“ und „Ich bin’s Helmut“) habe ich mit Einheimischen im Wallis gedreht. Dort sind meine Wurzeln und Familie, dort tanke ich auf, was aber nicht heisst, dass ich mir zurzeit mein Leben im Wallis vorstellen kann. Ich bin durch und durch ein Walliser Regisseur, der seine Wurzeln liebt. Und trotzdem, das Wallis als Ort ist beängstigend schön. Charmant und doch so gefährlich lodernd in hübschen, trügerischen Postkartenidyllen. Kühe gibt’s. Puffs auch. Kokainhändler und Hausgeburtshebammen. Intrigen und politische Affären auf streng katholischem Gebiet. Wir sind wie die meisten Schweizer überversichert und haben erstmal grundsätzlich Angst. Werbeplakate markieren die Tourismusbranche. Und der Autobahnbau ist auf der Zielgeraden - ins mögliche Verderben. Hier sind wir überzeugt, dass die Schweiz 1815 zum Wallis gestossen ist. Die steilen Berge schützen, ziehen aber auch eine klare Trennlinie. Sie isolieren. Sie winken einem stolz zu, wenn sie dich nicht furchteinflössend einengen. Das Wallis hat mich geprägt und wird es auch weiterhin tun. Ich freu mich drauf.

Welche Gedichtzeilen kennen Sie auswendig?
Ich kenne eher Filmzitate.

Sind Sie Tag- oder Nachtträumer?
Ich träume tagsüber verrückt und nachts wild.

Wofür haben Sie nie Zeit?
Ferien. Kontrollierte, wohltuende und gewöhnliche Ferien machen.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, würden Sie?
Fürs Kino: Herr und Frau Schweizer wünschen, wieder öfters und bewusster im Kino Platz zu nehmen. Ein Kinoabend, Kinobesuch oder Kinoticket sollte kein Luxuxgut sein, Kino ist Bildung. In unserer Schulerziehung muss was passieren im Bereich visuelle Bildung, denn mit dem heutigen, manipulierenden Durchschnittsabendfernsehen verblödet das Volk.

Für mich: Meine Wünsche gehen oft in Träume über. Träume in Ziele. Und Ziele kurbeln mich an, egal ob ich sie erreiche oder nicht. Der Antrieb ist wichtig.  

Welche Frage würden Sie gerne beantworten?
Glauben Sie, dass Sie auch noch nach dem 21.12.2012, dem Weltuntergang (gemäss Mayakalender) Filme machen werden ?

Und wie lautet Ihre Antwort dazu?
Ja, auf jeden Fall. (Ich glaube zwar an die Weisheiten der Mayas, ich denke aber, dass man den Kalender und die Prognosen der Mayas anders deuten muss. Betrachtet man beispielsweise Gletscherrückgänge, Bienensterben oder andere interessante Vorgänge vor allem auch im Wallis genauer, sind wir einem Unter- und Niedergang des Planeten früher oder später schon sehr viel näher gekommen...)

 

Berufliches

Berufsbezeichnung
Regisseur (Diplom Frühling 2013)

Ausbildung
F
ilmakademie Baden-Württemberg

Stichworte zum Kulturschaffen
Film, Kino, Filmfestival, Spielfilm, Dokumentarfilm

Muttersprache
(Walliser) Deutsch

Weitere Sprachen
Hochdeutsch, Englisch, Französisch, Bruchteile Italienisch und Dänisch
Geburtsjahr: 1984

Filmografie

2010/2011: «Kampf der Königinnen» (Regie, Drehbuch, Co-Produzent)
2009: «Ich bin's, Helmut» (Regie, Drehbuch)
2009: «Blitz & Donner, Windgefauch» (Regie, Drehbuch, Schnitt, Ton)
2008: «Schwitze» (Regie, Drehbuch, Set Design, Kostüme, Schnitt)
2002/2003: «Achtung, Fertig, Charlie!» (Darsteller)

Erschienen: Februar 2013
Text: Nathalie Benelli
Fotos: © Aline Fournier

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