Sophie Michaud erhellt uns in ihrem Blog darüber, weshalb sie in Kunst verliebt ist, die sich engagiert!
"Ich war etwa 15 Jahre alt, als die Handarbeitslehrerin uns die an sich harmlose Empfehlung zusteckte: "Schütten Sie das Speiseöl nicht in den Ausguss, das verschmutzt die Umwelt." Seit diesem Tag liess ich den Gedanken nicht mehr Los, mein Herz war gewissermassen 'ökologisiert'. Manchmal genügt ein einziger Satz, um das ganze Leben auf den Kopf zu stellen. Ungefähr zur gleichen Zeit nimmt mich meine Mutter mit ins Museum, um sich die Farbflecken anzusehen, die mir zu dieser Zeit überhaupt nichts bedeuten und mich nerven. Natürlich langweile ich mich dort, aber ich lerne dort auch etwas sehr Wichtiges: Kunst kann unglaublich schön und stark sein."
"Ich frage mich, ob Kunst in all ihren Facetten unser Seele und unser Bewusstsein so sehr bewegen kann, dass wir unsere Verhaltensweisen im Hinblick auf einen notwendigen Wandel anpassen? In diesem Zusammenhang, fällt mir ein, was mir der Dokumentarfilmer Daniel Schweizer während eines Interviews für Kultur Wallis sagte: 'Filme haben die Kraft, den Blickwinkel gewisser Menschen langfristig zu verändern.' Somit wage ich zu sagen: Ja, Kunst kann uns so sehr berühren, dass wir unser Verhalten anpassen."
"Ich erwarte von der Kunst, dass sie mir die Gänsehaut verleiht, mich erschüttert, mich herausfordert oder meinen eigenen Verantwortungen und meine Beziehung zur Umwelt hinterfragt. À propos: Vor einigen Jahren wurde im Théâtre du Crochetan das Stück 'Je pense à Yu' von Carole Fréchette aufgeführt. Ich bekam einen Schlag mitten ins Gesicht und stellte mich selbst in Frage. Bin ich wirklich mutig? Stehen meine Handlungen wirklich im Einklang mit meinen tiefsten Werten? Später berührt mich das Buch "Absolument modernes!" von Jérôme Meizoz ganz besonders. Ich bin definitiv nicht die Einzige, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzt."
"Ich liebe die Kunst, das steht fest, und insbesondere die Kunst, die sich engagiert, Risiken eingeht, mich verstört, mir hilft, 'Nein' zu sagen, die Schönheit der Welt hervorhebt, meine Überzeugungen erschüttert, mich informiert, mich herausfordert, mich zum Lächeln bringt."
Autorin
Sophie Michaud, Projektleiterin bei Utopia International