Die Walliser Kinos bieten ein vielfältiges Erlebnis, von Blockbustern bis hin zu Independent-Filmen, mit gemütlichen Sälen und einem abwechslungsreichen Programm, das die lokale Kultur wertschätzt...
Der Anlass „KulturTräff“ für Walliser Kulturschaffende setzte sich in diesem Jahr mit dem Thema der Nachhaltigkeit auseinander.
Am 13. September 2023 fand der alljährliche Vernetzungsanlass «KulturTräff» in der ZeughausKultur Brig statt. Die Veranstaltungsreihe dient dem Austausch der Walliser Kulturschaffenden und wird von Kultur Wallis sowie dem KulturNetz Brig-Glis-Naters gemeinsam organisiert.
Mehr als 60 Kulturschaffende aus allen Sparten der hiesigen Kunst- und Kulturbranche sind der Einladung gefolgt und haben am KulturTräff 2023 teilgenommen. Um die Frage «Wie mache ich Kultur nachhaltiger? » zu beantworten, wurden hochkarätige Referentinnen und Referenten eingeladen.
zukunftslust – nachrichten von morgen
Der Anlass wurde mit Taten, statt mit Worten eröffnet. Zu Beginn der Veranstaltung zeigte Regula Imboden Auszüge aus ihrem neuesten Werk «zukunftslust – nachrichten von morgen». Dabei deutete Regula Imboden zusammen mit Melanie Ammann, verantwortlich für die Kulturvermittlung, darauf hin, wie das komplexe Thema der Nachhaltigkeit mittels eines Theaterstückes anschaulich dem Publikum vermittelt werden kann. Das Stück wurde inzwischen von rund 400 Schülerinnen und Schülern besucht und soll die junge Generation nachhaltig prägen.
Martina Wyrsch - reflector
Die Vortragsreihe startete mit einem Referat von der Nachhaltigkeitsexpertin Martina Wyrsch, die als Co-Projektleiterin das Kompetenzzentrum für kulturelle Nachhaltigkeit „reflector“ leitet. In ihrer Präsentation stellte sie den „Greenguide“ vor. Diese praktische Handlungsanleitung präsentiert hilfreiche Massnahmen, um den ökologischen Fussabdruck eines Kulturbetriebs in den Handlungsfeldern Mobilität, Produktion, Technik, Verpflegung, Energie und Kommunikation zu senken. Im Handlungsfeld der Mobilität werden beispielsweise die Vermeidung und Optimierung von Reisen, umweltfreundliche Transportmittel und weitere verbindliche Richtlinien als Anreizsysteme für nachhaltige Mobilität genannt.
Damian Schnydrig - Openair Gampel
Gleich im Anschluss präsentierte Damian Schnydrig die Nachhaltigkeitsmassnahmen des Openair Gampel, sowie den Erfolg dieser Veränderungen. Damian Schnydrig ist verantwortlich für Sicherheit, Verkehr, Umwelt und Nachhaltigkeit des Festivals. Wie das Openair Gampel in seiner Nachhaltigkeits-Charta festhält, will das Festival die Nachhaltigkeit sowohl ökologisch als auch sozial und ökonomisch verbessern. In ökologischer Hinsicht konnte das Openair Gampel seinen Recyclinganteil im letzten Jahr auf 34 t Material erhöhen. Im Vergleich zu 2019 stellt dies ein Plus von 43% dar. In puncto ökonomische Nachhaltigkeit wird der neue «Premium Pass» genannt, der auf dem Prinzip „mehr Geld für mehr Leistung“ beruht. In sozialer Hinsicht erwähnt Schnydrig unter anderem die verbesserte Inklusion von Menschen mit Behinderungen als Gäste des Openair Gampel.
Carlo Schmidt
Als nächstes präsentierte der Künstler und Kurator Carlo Schmidt, wie Kunst und Kultur die regionale Entwicklung beflügeln können. Dabei konnte er auf seinen grossen Erfahrungsschatz aus Projekten zurückgreifen, bei denen er aktiv an der Konzeption und Umsetzung mitgewirkt hat. So thematisierte Carlo Schmidt beispielsweise die «Kinderwelt» in Visperterminen, die dazu beitrug, das Dorf in vielerlei Hinsicht zu revitalisieren. Einerseits konnten mit diesem Projekt alte Stadel und Gebäude im Dorf renoviert und umgenutzt werden. Andererseits erhält Visperterminen durch die „Kinderwelt“ neue Gäste, welche nebst der „Kinderwelt“ auch den Dorfladen oder die Busverbindungen nutzen.
Das Podium
Im Anschluss an die Referate fand ein Podium statt, das von dem Journalisten Daniel Theler geleitet wurde. Neben den Referentinnen und Referenten nahm Regula Imboden am Podium teil. Somit waren diverse Kunstsparten, wie Musik, visuelle Kunst oder Schauspiel am Podium vertreten. Sie alle waren sich einig, dass bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit in Kulturveranstaltungen der Faktor Zeit berücksichtigt werden muss. Die zeitlichen Ressourcen sollen Veranstaltende bei der Erstellung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien bewusst einplanen. Ferner deuteten die Referentinnen und Referenten darauf hin, dass Visionen, Kreativität und Offenheit gegenüber neuen Ideen unerlässlich sind, um Nachhaltigkeit umzusetzen.
Gleich nach dem Podium ging es direkt in die zweite Halbzeit. Am leckeren Apéro wurde informell fleissig weiter diskutiert. Insgesamt war der KulturTräff 2023 ein voller Erfolg!