"Für die Führungsperson einer kulturellen Einrichtung ist das Feld der Interventionen breit und kann Angst machen. Wie kann man sein Angebot an die verschiedenen Arten von Behinderungen anpassen, wie kann man auf so spezielle Bedürfnisse eingehen, ohne zu viel Zeit zu verlieren oder das Ziel zu verfehlen? Zugegebenermassen bedarf der anfängliche Spatenstich, um einen solchen Prozess ins Rollen zu bringen, ein gewisses Mass an Engagement. Aber es gibt Werkzeuge und Ressourcen, um sich begleiten zu lassen.
Die Fachstelle Kultur inklusiv von Pro Infirmis bietet wirksame Wegweiser für Kulturschaffende. So gibt es den Wegweiser für inklusive Veranstaltungen in den darstellenden Künsten (Theater, Tanz und Musik) für ein Publikum mit und ohne Behinderungen. Darin sind hilfreiche Massnahmen für weit verbreitete Behinderungsarten (Hör-, Seh- und Bewegungsbehinderung, geistige Behinderung, psychische Störung, Alter) aufgelistet.
Auch spezialisierte Vereine und Verbände, die mit dem betroffenen Publikum arbeiten, können eine wertvolle Hilfe sein, um eine Bestandsaufnahme zu machen und die ersten Weichen für einen inklusiven Ansatz zu stellen. Schliesslich sind die von Kultur Wallis angebotenen Weiterbildungen zu diesem Thema der ideale Ort, um sich zu informieren, mit Expert*innen zu diskutieren und sich mit anderen Kulturverantwortlichen auszutauschen. Die inklusive Kultur ist auf dem Vormarsch. Ich hoffe, dass die Walliser Kulturstätten diese Gelegenheit nutzen werden, um den Empfang ihrer Besucher*innen zu verbessern und sich neuen Publikumssegmenten zu öffnen!"